Abwasser-Innovationspreises 2014
In Bayern ist die Erschließung mit öffentlichen Kanälen und die Reinigung des Abwassers nach dem Stand der Technik nahezu abgeschlossen. In den nächsten Jahren steht jedoch die Sanierung einiger hundert Kläranlagen und von über 12.000 km Kanal an. Dem Freistaat Bayern ist hierbei die Entwicklung und der Einsatz innovativer Technologien und Verfahren ein wichtiges Anliegen. Hierzu wurde bereits im Jahr 2012 der „Abwasser-Innovationspreis 2012“ ausgelobt. Im Jahr 2014 sollten im Rahmen eines Wettbewerbsverfahrens in einer neuen Runde herausragende Bauprojekte prämiert werden.
Aufgabe des Wettbewerbs
Ausgezeichnet werden können Projekte, die noch nicht begonnen sind und deren Realisierung bereits absehbar ist. Es können Bauprojekte aus folgenden Bereichen gemeldet werden:
- Innovative Verfahren zur kostengünstigen Kanalsanierung (einschließlich des Umbaus von Misch- auf Trennsystem)
- Innovative Verfahren zur Misch- und Regenwasserbehandlung
- Innovative Verfahren zur Erhöhung der Energieeffizienz auf Kläranlagen und zur Energie-gewinnung aus Abwasser
- Innovative Verfahren zur kostengünstigen Ertüchtigung von Kläranlagen im ländlichen Raum (Ausbaugröße < 5.000 EW)
- Innovative Verfahren zur Elimination von Nährstoffen oder Mikroverunreinigungen aus Ab-wasser in einer Kläranlage
Teilnehmer
Teilnahmeberechtigt sind bayerische Gebietskörperschaften einschließlich deren Eigenbetriebe sowie öffentlich-rechtliche Zusammenschlüsse von Gebietskörperschaften und Kommunalunter-nehmen.
Gewinner des Abwasser-Innovationspreises 2014
In diesem Jahr hat das Umweltministerium den "Abwasser-Innovationspreis" an die Stadtentwässerung und Umweltanalytik Nürnberg sowie die VG Betzenstein/Landkreis Bayreuth verliehen.
In Nürnberg wird ein Regenrückhaltebecken umgebaut. Ziel ist eine qualitativ hochwertige Reinigung von belastetem Regenwasser aus dem städtischen Bereich. Insbesondere sollen damit Nährstoffe, vor allem Phosphor, ausgefiltert werden. In einem bayernweit einzigartigen Verfahren wird dazu die Regenwasserbehandlung (Sedimentation) in das Regenrückhaltebecken integriert. Dafür stellt der Freistaat rund 250.000 Euro zur Verfügung.
Im Landkreis Bayreuth wird ein innovatives Verfahren zur Energiegewinnung aus gereinigtem Abwasser und Regenwasser umgesetzt. Durch den Umbau des vorhandenen Schönungsteichs wird der Ablauf der Kläranlage zwischengespeichert und über eine Turbine Strom erzeugt. In einem zweiten Schritt ist die energetische Nutzung der Entlastungswassermengen der Regenbecken geplant. Die VG Betzenstein erhält dafür 30.000 Euro vom Bayerischen Umweltministerium.