Gentechnik in der industriellen Produktion
Der Einsatz von Gentechnik in der industriellen Produktion wird häufig als „Weiße Gentechnik“ bezeichnet. In vielen Branchen ersetzen bio- und gentechnische Methoden zunehmend die herkömmlichen chemischen Verfahren. Vor allem die Umwelt profitiert von den schonenden Herstellungsmethoden.
Moderne biotechnologische Produktionsverfahren basieren hauptsächlich auf der Syntheseleistung geeigneter Organismen. In erster Linie werden Mikroorganismen, bestimmte Pilzarten und Zellkulturen - häufig mit gentechnischen Methoden für ihre Aufgaben optimiert - zur großtechnischen Herstellung einer Vielzahl von Produkten eingesetzt.
Gentechnische Methoden spielen in folgenden Bereichen eine wesentliche Rolle:
- Forschung
- Gewinnung von Biokatalysatoren
- Herstellung von Arzneimittelwirkstoffen, Diagnostika und Hautpflegeprodukten
- Biosynthese von Chemikalien
Vorteile der neuen Herstellungsverfahren ergeben sich sowohl für Verbraucher und Anwender als auch für die Umwelt:
- Entwicklung neuer Produkte und Herstellungsverfahren
- Biologische Verfahren können den Verbrauch an Energie, Wasser und Rohstoffen sowie die Abfallmenge und Abwasserbelastung senken
- Nachwachsende Rohstoffe und landwirtschaftliche Abfälle sollen zunehmend fossile Rohstoffe ersetzen
Der gesamte Produktionsprozess findet im geschlossenen System statt. Anzucht und Vermehrung der gentechnisch veränderten Produktionsstämme beziehungsweise Zellkulturen finden in geschlossenen Stahlbehältern, sogenannten Fermentern, statt. Die Trennung der Produkte von den Syntheseorganismen und die weitere Aufreinigung erfolgt in Räumen mit besonderen Hygienevorschriften. Im fertigen Endprodukt sind weder Organismen noch Bestandteile von ihnen nachweisbar.