Gentechnisch veränderte Maislinie MON 810
Der gentechnisch veränderte Mais der Linie MON 810, produziert einen Wirkstoff des Bakteriums Bacillus thuringiensis (Bt-Toxin), das gegen den Pflanzenschädling Maiszünsler wirkt. 1998 erhielt MON 810 die Genehmigung für das Inverkehrbringen auf der Grundlage der EU-Freisetzungsrichtlinie. Diese gilt für die gesamte Europäische Union. Neben der gentechnikrechtlichen Genehmigung besitzt MON 810 auch die Zulassung nach Sortenrecht. Damit darf dieser gentechnisch veränderte Mais EU-weit angebaut werden.
Seit mehr als 15 Jahren läuft das Neuzulassungsverfahren für MON 810 als "existierendes Produkt". Die Stellungnahme der Europäischen Behörde für die Lebensmittelsicherheit zu den Erneuerungsanträgen von MON 810 liegt seit 2009 vor. Solange noch keine Entscheidung über die neuen Anträge vorliegt, behalten alle bisherigen Genehmigungen im Rahmen des Bestandschutzes ihre Gültigkeit.
Seit März 2016 haben sich auf der Grundlage der EU-Richtlinie 2015/412 zur Änderung der Freisetzungsrichtlinie 2001/18/EG 16 EU-Mitgliedstaaten (Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Italien, Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande, Österreich, Polen, Slowenien, Ungarn, Zypern) sowie 1 Region (Wallonien) vom Geltungsbereich der MON 810 Zulassung ausnehmen lassen. In diesen Ländern ist der Anbau von MON 810 nicht mehr möglich.
Weiterführende Informationen
- Genehmigungsverfahren für das Inverkehrbringen von gentechnisch veränderten Organismen
- Zulassung gentechnisch veränderter Pflanzen für den Anbau
- Standortregister
Link
- Richtlinie (EU) 2015/412 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 11. März 2015 zur Änderung der Richtlinie 2001/18/EG zu der den Mitgliedstaaten eingeräumten Möglichkeit, den Anbau von gen-technisch veränderten Organismen (GVO) in ihrem Hoheitsgebiet zu beschränken oder zu untersagen - EUR-LEX
- Durchführungsbeschluss (EU) 2016/321 der Kommission vom 3. März 2016 zur Anpassung des geografischen Geltungsbereichs der Zulassung zum Anbau von genetisch verändertem Mais (Zea mays L.) der Sorte MON 810 (MON-ØØ81Ø-6)