Gentechnik in der Grundlagenforschung (Pflanzenzucht)
Grundlagenforschung in der Pflanzenzucht beschäftigt sich im weitesten Sinne mit der Aufklärung und Regulation von Stoffwechselwegen, die die Pflanzengesundheit beeinflussen, die Anpassungsfähigkeit der Pflanzen an widrige Rahmenbedingungen ermöglichen oder die Photosyntheseleistung beeinflussen. Dabei spielen die Entschlüsselung ganzer Pflanzengenome, aber auch die Identifizierung und Charakterisierung einzelner Gene, die Schlüsselpositionen in wichtigen Stoffwechselwegen einnehmen, eine zentrale Rolle. Der Einsatz gentechnischer Methoden spielt dabei eine ebenso große Rolle wie bei der biomedizinischen Grundlagenforschung.
Modellpflanzen, wie die Ackerschmalwand (Arabidopsis thaliana) und das zum Laubmoos zählende Kleine Blasenmützenmoos (Physcomitrella patens), werden in vielen Bereichen der Pflanzenbiologie (z. B. Zellbiologie, Genetik, Entwicklungsbiologie, Physiologie) zur Bearbeitung grundlegender Fragestellungen eingesetzt.
Aktuelle Forschungsprojekte umfassen Themenschwerpunkte wie
- die Steigerung der Photosyntheseleistung von Kulturpflanzen, die unter der von Wildpflanzen liegt,
- die Erforschung natürlicher Strategien von Pflanzen zur effizienteren Nutzung von Wasser,
- die Beeinflussung von Pflanzeneigenschaften durch Modulierung pflanzeneigener Gene oder
- Ansätze zur Verwertung von Pflanzenresten als Biomasse zur Synthese chemischer Grundsubstanzen bzw. als Rohmaterial zur Produktion von Biotreibstoffen.