LIFE-Natur-Projekte in Bayern
Heide-Allianz (abgeschlossen)
Langtitel:
Heide-Allianz: Biologische Vielfalt und Biotopverbund im Nördlinger Ries und Wörnitztal
Projektträger:
- Landkreis Donau-Ries
- Bund Naturschutz in Bayern e.V.
- Rieser Naturschutzverein e. V.
- Schutzgemeinschaft Wemdinger Ried e. V.
- Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz
Mitfinanzierung:
Bayerischer Naturschutzfonds
Laufzeit:
01.08.2013 bis 30.09.2018
(62 Monate)
Gesamtbudget:
2.508.469 €
Größe des Projektgebietes:
3.554 ha
Ziel des Projekts:
Das Projektgebiet umfasst Trockenrasen, Extensivgrünländer und Wälder im Nördlinger Ries und entlang des Wörnitztales an der Schnittstelle zwischen Fränkischer und Schwäbischer Alb. Aufgrund dieser Lage ist das Projektgebiet eine "Engstelle" des nationalen bzw. internationalen Biotopverbundes für Trockenstandorte und deshalb aus europäischer Sicht von herausragender Bedeutung. Hinzu kommt, dass sich im Projektgebiet die Verbreitungswege zahlreicher Pflanzen- und Tierarten überschneiden, weshalb hier sowohl westlich-mediterrane, als auch östlich-kontinentale und alpine Arten nebeneinander auftreten. Damit wird der Raum zu einem "Hotspot" der biologischen Vielfalt.
Trotz vielfältiger Bemühungen insbesondere der am LIFE-Projekt beteiligten Akteure sind aktuell insbesondere zwei Entwicklungstendenzen zu erkennen, die zu einer Gefährdung der Lebensräume und Arten führen: Zum einen sind insbesondere die trockenen Offenland-Lebensräume und die auf diese angewiesenen Arten von einer extensiven Beweidung abhängig, die seit Jahrhunderten als Hüteschafhaltung im Gebiet etabliert ist. Die sozioökonomischen Rahmenbedingungen für die Schäferei sind derzeit aber weniger günstig, so dass eine Aufgabe dieser Nutzungsform und damit eine Verbuschung der wertgebenden Trockenstandorte droht. Zum anderen gehört das Gebiet zu einer Region mit der höchsten Dichte an Biogas-Anlagen in (Mittel-)europa. Damit ist ein Intensivierungsdruck auf bestehende landwirtschaftlich genutzte Flächen und eine Flächenkonkurrenz zwischen den Nutzern verbunden. Sowohl Schäfer, als auch andere Landwirte (z. B. Rinderhalter), die eher extensiv genutzte Lebensräume nutzen, können dieser Konkurrenz nur eingeschränkt begegnen.
Ziele und Maßnahmen zur Wiederherstellung eines Biotopverbundes im Projekt sind:
- die Neuschaffung von Magerrasen und Extensivgrünland sowie die Schaffung von Flächen für den Weideverbund,
- die Renaturierung von Niedermooren und Flachwasserbereichen,
- Entbuschungsmaßnahmen,
- die Förderung naturnaher Wälder durch Anreicherung mit Alt- und Totholz,
- die Optimierung und Neuschaffung von Waldrändern zur besseren Verzahnung zwischen Offenland- und Waldlebensräumen,
- die Umsetzung von Besucherlenkungsmaßnahmen und gezielte Information von Besuchern und Nutzern des Gebietes über das Netzwerk Natura 2000 und das LIFE+ Natur-Projekt.